Was es bedeutet, Tag für Tag auf die Brücke zu gehen sieht man erst, wenn man den Vergleich der unterschiedlichen Eindrücke schwarz auf weiss vor Augen geführt bekommt. Heute bin ich mit einer Kopfkamera unterwegs. Die Gopro, wie sie genannt wird, ist eine Minikamera, die sehr gerne in sportlichen Sphären verwendet wird. Snowboader, Skifahrer, Mountainbiker. Sie alle bedienen sich der Gopro. Heute renne ich also mit ner rot blinkenden Kopfkamera durch die Straßen. Das schönste Bild, das diese Kamera macht, ist ein küssendes Liebespaar, das in einer Eingangstüre steht und mich nicht bemerkt. Ich konnte mich diesem Anblick nicht verwehren. Vielleicht zu sehen im nächsten Diary. G. E.

"Der fotografiert jeden Tog um drei den Berg", sagt ein Familienvater in meiner Anwesenheit im Vorübergehen zu seiner kinderwagenschiebenden (vermutlich) Ehefrau. Neben mir bleibt unmittelbar danach ein Paar stehen. Sie sehen über das Brückengeländer runter auf die Drau. Er im Wiener Dialekt: "Jo des is sicher a Truthahn - die haben Truthähne do in Kärnten - na na sicher des ist a Truthahn - schau den Kopf an". Der Truthanexperte und die dem Truthahnexperten verfallene Lady schreiten über Villachs Stadtbrücke der nächsten Eisdiele entgegen. G. E.

Warum tun wir was wir tun? Meist ruft eine Handlung einen Strang an weiteren Konsequenzen mit sich. Ja, wenn ich das gewusst hätte, tönt es dann. Ich fotografiere 366 Tage lang den Mittagskogel - mit allen Konsequenzen. Herrlich. G. E.  

Gemma Kunst Schaun. Die Mehrbewegung auf Villachs Stadtbrücke bleibt niemandem verborgen. In wenigen Stunden zeigen Kunst und Kulturschaffende (leider viel zu selten kostenlos) was sie können. Viel Bewegung in der Stadt.

Überdies bei mir heute auf der Brücke: Der Meister des Akkordeons Christoph Hofer, Musikschullehrer in Villach. Wir sprechen über meine am 21. Juni stattfindende Lesung im Kulturhofkeller und eine mögliche Zusammenarbeit. Künstler und Musiker unter sich. Es wird wieder gesponnen. G. E.

Kaiser Franz Joseph I war heute bei mir auf der Villacher Stadtbrücke. Mehr dazu in Kürze ... G. E.

Nachtrag: Menschen haben sehr unterschiedliche Lieblingsbeschäftigungen. Bei Willibald Scheiber, meinem heutigen Gast, ist es mehr als eine Lieblingsbeschäftigung. Es ist Leidenschaft. Leidenschaft für Kaiser Franz Josef I, den Willibald verkörpert wie kein Zweiter. Wenn Sie Ihn hautnah miterleben wollen, besuchen Sie einfach das diesjährige Kaiserfest in Maria Wörth. Staatstragender Besuch auf der Brücke - Ich fühle mich geehrt. G. E. 

Reges Treiben heute auf der Brücke. Ein Chinese fragt mich, wie dieser Berg heißt. M I T T A G S K O G E L. Beim Versuch das Wort zu wiederholen scheitert er gnadenlos. Ich erzähle hhm in englischer Sprache von der schlafenden Jungfrau. Der Chinese ist begeistert. Mit mehrere Verbeugungen bedankt er sich und verlässt die Brücke.

Stefan Gsaller sieht seit längerem wieder mal bei mir an der Brücke vorbei. Wir nutzen die langsam steigenden Temperaturen um uns im nahegelegenen Cafe nieder zu lassen. Ich liebe diese Gespräche über Literatur, Kunst, Menschen, das Leben und die Liebe. G. E.

Mai 2012 - Mittagskogel 365+1 im Zeichen der History.

Immer wieder kommen Menschen zu mir auf die Brücke und bringen mir Bildmaterial. Teils historische Aufnahmen rund um den Mittagskogel, aber auch über die Brücke, auf der meine Fotos entstehen. Ich lasse Sie an diesen kostbaren Momentaufnahmen teilhaben. Wenn Sie selbst unvergessliche Mittagskogelfotos besitzen, freue ich mich über die Zusendung unter wahrhaft@mittagskogel.org .

Liebe Freunde von Mittagskogel 365+1,

Zeit mal für nen persönlichen Kontakt. 21. Juni 2012 - Kulturhofkeller. Oliver Vollmann und ich werden uns mit wahrhaften Texten und Liedern der Öffentlichkeit zuwenden. Das Programm "Unretuschiert" beinhaltet Texte von Thomas Bernhard über die Miefke Saga bis zur Kärnten Parade. Ein etwas anderer Abend ...

Karten ab sofort unter wahrhaft@mittagskogel.org oder +43 (0)680 245 07 45

Die unerwartet starke Mai-Sonne sorgt für einen ereignislosen Samstagnachmittag. Nur wenige Passanten spazieren über die Brücke und setzen sich so der Hitze aus, niemand bleibt lange in der Sonne stehen, um sich zu unterhalten. Ein ganz anderes Bild zeigt sich unter den Sonnenschirmen der Cafés - einen freien Platz im Schatten sucht man heute vergebens. Das wahrhaftige Wetter ist manchen einfach zu viel. Nur Kepa, die schlafende Jungfrau zeigt sich davon unbeeindruckt. 

Erneut zeigt sich der Mai von seiner heißen Seite, doch die Wolken deuten bereits an, dass die Zeit der hohen Temperaturen bald wieder zu Ende gehen wird. Während schon rundum Wolken den Himmel bedecken, zeigt sich Kepa, die schlafende Jungfrau, noch vor blauem Firmament. Vereinzelt können wir so noch die letzen weißen Flecken des Schneekleides ausmachen, von Dauer werden diese allerdings nicht sein. Jeder Tag ist anders als der darauf folgende Tag.